100 Jahre Waldbad Hilden

Im Jahr 1923 wurde am 14. Juli das Hildener Waldfreibad eröffnet. Der Wunsch nach einem schönen Freibad als attraktives Freizeitziel war schon länger ein Wunsch der Hildener Stadtväter. Schließlich wurde der Rand des Hildener Stadtwalds als Ort gewählt und zunächst ein großes Naturbecken ausgehoben.

Heute hat das Waldbad ein 50-Meter-Schwimmerbecken, 50-Meter-Nichtschwimmerbecken mit drei unterschiedlichen Rutschen, einen Sprungturm sowie ein Krabbelbecken für die Kleinsten. Das Schwimmerbecken ist auch bei kühleren Temperaturen über einen Wärmetrakt mit Durchschwimm-Kanal bequem zu erreichen. Auf der 15.000 Quadratmeter großen Liegewiese findet sich bestimmt ein schönes Plätzchen. Und zwischen durch gibt es Abwechslung auf dem Beach-Volleyballfeld, bei Tischtennis, Groß-Schach oder auf dem Spielplatz. Ein Schwimmbad-Bistro für den kleinen Hunger ist natürlich auch dabei. 

Das Hildener Waldbad vor 100 Jahren

Eröffnet wurde das Hildener Waldbad am 14. Juli 1923. Schon etliche Jahre zuvor, nämlich 1904, war eigentlich ein beheiztes Hallenbad geplant, doch die Inflation trieb die Kosten in Höhen, die absolut nicht zu erreichen waren. Im August 1904 setzte die Stadtverordneten-Versammlung eine sechsköpfige Badeanstalt-Kommission ein. Sie sollte eine öffentliche Warmbadeanstalt vorbereiten. Das dauerte seine Zeit. Am 27. Februar 1906 bewilligte der Stadtrat aus Anlass der Silberhochzeit des Kaiserpaares die Summe von 10.000 Reichsmark als Grundstock für eine städtische Badeanstalt.

Am 24. Februar 1913 — also sieben Jahre später — beschloss die Stadtverordneten-Versammlung, das städtische Grundstück an der Schul- und Klotzstraße für das künftige „Kaiser-Wilhelm-Bad“ zur Verfügung zu stellen. Der Erste Weltkrieg 1914 machte alle Pläne zunichte. Auf dem Grundstück wurde später das „Haus der Jugend“ gebaut.

Ein Freibad im Stadtwald

Um also trotz Inflation ein Schwimmbad bauen zu können, kam man auf die Idee eines Freibads zur Naherholung. Der Ort sollte gut von Sonnenlicht beschienen sein, denn beheizen konnte man ein Freibad damals noch nicht. Der heutige Standort im Hildener Stadtwald wurde bei einer Ortsbegehung festgelegt. Praktisch erschien, dass die benachbarten Teiche (vor dem Waldbad und ein Froschteich dort, wo heute die Tennisanlage ist) dem Schwimmbad Wasser zuleiteten. Kein Vergleich mit der heutigen Wasserqualität, die täglich geprüft wird.

Die Zeiten waren damals für die Menschen alles andere als einfach. Deutschland hatte den Ersten Weltkrieg verloren. Im benachbarten Barmen besetzten französische Soldaten im Morgengrauen Bahnhöfe, Rathaus und Banken. Das Waldbad war eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme im Rahmen der „Erwerbslosenfürsorge“. Gemeinsam schachtete man ein Rechteck aus, wo sich heute das Nichtschwimmerbecken befindet. Einfache Holzwände befestigten den Rand und den Boden des Schwimmbeckens.

Das Naturbad wird eröffnet

Weil es keinen Kaiser mehr gab, eröffnet Bürgermeister Dr. Erich Lerch (1920-1933) am 14. Juli 1923 kein „Kaiser-Wilhelm-Bad“, sondern ein „Naturbad“ an der Elberfelder Straße, den Vorläufer des heutigen Waldbades. „Luft, Licht, Wasser und Wald vereinen sich hier auf wunderbare Weise“, schwärmte Lerch bei der Eröffnung.

Der Turninspektor Lichtentäler ließ die Gäste der Eröffnungsfeier 1923 lange in der Hitze schmoren. Denn er hielt einen „tiefschürfenden“ Vortrag über die Entwicklung des Badewesens — und begann bei den orientalischen Völkern, den Griechen und Römern. Auch Karl der Große sei ein „vorzüglicher Schwimmer“ gewesen. Es dauerte, bis Lichtentäler endlich zum Ende kam: „Möge das Hildener Naturbad ein Brunnquell heiteren und gesunden Lebens sein!“ Anschließend konnten sich die Besucher endlich ins kühle Nass stürzen. Der Eintritt betrug damals 3.000 Mark — die Inflation überschlug sich. Für die Benutzung der Umkleiden mussten weitere 3.000 Mark bezahlt werden — pro Stunde, wohlgemerkt.

Aus dem Naturbad wird das heutige Waldbad

Ein halbes Jahrhundert später war das Waldbad mit dem einen Naturbecken nicht mehr zeitgemäß. Deshalb fasste der Hildener Stadtrat 1974 den Beschluss, das Waldbad für 7,3 Millionen D-Mark neu zu bauen. Der Tag der Eröffnung, 30. April 1977, war ein stolzer Tag in der Stadtgeschichte. Bürgermeisterin Dr. Ellen Wiederhold, die sich nur als Bürgermeister ansprechen ließ, begrüßte unter den 2.000 Gästen Kolleginnen und Kollegen aus Solingen und Monheim. Vermessungsdirektor Franz-Georg Brieden wagte den allerersten Sprung vom Zehn-Meter-Turm. 2016 erreichte das Waldbad die 90.000-Gäste-Marke. 2015 kamen mehr als 100.000 Gäste. Das ist nicht immer zu schaffen: 2014 gab es zum Beispiel einen besonders kühlen, nassen Sommer. Daher kamen nur 78.714 Besucherinnen und Besucher.

Das waren unsere Aktionen zum 100-jährigen Waldbad-Jubiläum:

17. Juni: Große Geburtstagsparty

10:30 Uhr 

Empfang der geladenen Gäste am weißen Pavillon

Grußworte von Bürgermeister Dr. Claus Pommer, Aufsichtsratsvorsitzenden Rainer Schlottmann und dem Leiter der Hildener Bäder, Dirk Bremermann 

Anschneiden des Geburtstagskuchens für die Badegäste

10.00 – 18.00 Uhr

Sport und Spaß

● Kletterwand, Kamel-Derby, Piratenschiff-Hüpfburg

● Wasser-Laufrollen, tolle Gewinne am Glücksrad

● Wakeboard-Strecke im Schwimmerbecken

Staunen und Springen

● 3 x Showspringen der Cologne Bombs

● Dann seit Ihr dran: Spaß beim Arschbomben-Contest

17.00 – 21.00 Uhr

Feiern und Tanzen

● Poolparty mit DJ bis zum Schluss

18. Juni: Familientag - die Party geht weiter

  • Arschbomben-Contest
  • Basketball vom 1er
  • Kletterwand
  • Piratenschiff-Hüpfburg
  • Kamel-Derby
  • Wasser-Laufrollen
  • Glücksrad

15. Juli: Actiontag

  • Bungee-Run
  • Fußball-Dart
  • Piratenschiff-Hüpfburg
  • Wasser-Laufrollen
  • Glücksrad

19. August: Hildener Vereinstag

  • Schnuppertauchen mit wirtauchen e. V.
  • Aktionen der Hildener Vereine im und am Wasser
  • Stand-up-Paddling
  • Basketball vom 1er
  • Wasser-Laufrollen
  • Glücksrad und Hüpfburg